Veranstaltungen - Februar 2014



Probleme der Integration



Prof. Dr. phil. habil. Klaus J. Bade, geb. in Sierentz (Elsass) 1944, o. Univ. Prof. em. (Neueste Geschichte), Universität Osnabrück bis 2007, lebt heute in Berlin. Historiker, Migrationsforscher, Politikberater. Begründer des Osnabrücker Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS), des bundesweiten Rates für Migration (RfM) und der Gesellschaft für Historische Migrationsforschung (GHM); Gründungsvorsitzender des auf seine Konzeptidee zurückgehenden Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) von Ende 2008 bis Mitte 2012; Fellowships: Center for European Studies, Harvard Univ.; St. Antony’s College, Oxford Univ.; Wissenschaftskolleg zu Berlin; Institute for Advanced Study der Niederländischen Akademie der Wissenschaften (NIAS); Leiter deutscher und internationaler wiss. Forschungsprojekte; Mitglied zahlr. wiss. Vereinigungen, Kommissionen, Kuratorien und Beiräte. Autor und Herausgeber und Mitherausgeber von rund 50 Büchern und zahlreichen anderen Veröffentlichungen zur Kolonialgeschichte, zur Sozial-, Kultur— und Wirtschaftsgeschichte sowie zur Entwicklung von Bevölkerung und Wanderung in Geschichte und Gegenwart.

Quelle: Homepage v. Prof. Dr. Bade

Kritik und Gewalt

In der kritischen Bestandsaufnahme des Berliner Migrationsforschers, Publizisten und Politikberaters Prof. Dr. Klaus J. Bade geht es um Kulturängste und Identitätsfragen, die als gesellschaftspolitische Herausforderungen unbeantwortet geblieben sind: Integration in der Einwanderungsgesellschaft ist keine fröhliche Rutschbahn in ein buntes Paradies. Was die einen als kulturelle Bereicherung verstehen, erleben andere als kulturellen Niedergang. Zwischen den Fronten tummeln sich die großen Vereinfacher mit populistischen Parolen. lntegrationspolitik hat sich zu lange auf Zuwanderer konzentriert und dabei die Mehrheitsbevölkerung vergessen. Dort fühlen sich heute nicht wenige als "Fremde im eigenen Land". Nötig ist eine integrative Gesellschaftspolitik, die nach Teilhabechancen für alle strebt und den Zusammenhalt in der Einwanderungsgesellschaft stärkt. Und es geht um die sogenannte Willkommenskultur: Sie ist zwar für Neuzuwanderer wichtig, läuft aber an der schon drei Generationen umschließenden Einwandererbevölkerung ebenso vorbei wie an der Mehrheitsbevölkerung ohne Migrationshintergrund. Eine Willkommenskultur, die nur Willkommenstechnik bietet, taugt eher als aktueller Beitrag zum Märchen von des Kaisers neuen Kleidern oder als Kandidat für das Unwort des Jahres.

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