Buch des Monats - März 2023

 

Lichte Tage

AutorIn:  Sarah Winman
Einband: Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum: 24.01.2022
Verlag: Klett Cotta
Seitenzahl: 128
Auflage: 1. Auflage
Beteiligte (Übersetzer): Elina Baumbach

Vorgestellt von Sabine Schmidt

Michael und Ellis sind Freunde seit Michaels Mutter gestorben ist und er zu seiner Großmutter Mabel nach Oxford ziehen muss. Nein, nicht das Oxford der Universitäten und Intellektuellen, sondern das Oxford der Fabrikarbeiter und kleinen Leute. Am Tag von Michaels Ankunft in Oxford ist Ellis gerade in dem kleinen Laden, den Mable führt und von Stund an sind die beiden Jungen unzertrennlich. Auch Ellis Mutter Carol schließt Michael, diesen feinsinnigen und kunstinteressierten Jungen, sofort in ihr Herz und so wachsen die beiden ganz nah beieinander auf. Als auch Carol an einer Krebserkrankung stirbt und Ellis bei seinem groben und herrschsüchtigen Vater zurücklassen muss, der keinerlei Verständnis dafür zeigt, dass sein Sohn lieber zeichnen als in einer Fabrik arbeiten möchte, kommen sich Michael und Ellis noch näher und werden ein Paar. Doch es sind die 60-er und 70-er Jahre in England und ihre Liebe auszuleben trauen sich die beiden nur für einen kurzen Sommer in Frankreich. Danach zieht Ellis sich zurück und als er dann Annie heiratet, sind alle drei zwar beste Freunde und eine tiefe Zuneigung verbindet sie miteinander, doch Michael entschließt sich nach London zu gehen. In jeder Affäre, jedem one-night-stand sucht Michael Ellis. In Oxford währenddessen vermissen Annie und Ellis ihren Freund jeden Tag. Doch ein Wiedersehen der drei beschwört eine Katastrophe herauf, mit der Ellis umzugehen lernen muss.

Sarah Winman wurde 1964 in Ilford, Essex geboren. Sie ist Schauspielerin und Autorin und gewann für ihren Roman "Als Gott ein Kaninchen war" zahlreiche Preise. Ihre Großeltern lebten als Arbeiter in Oxford und in ihrem neuen Roman "Lichte Tage" wollte sie die andere, eben nicht intellektuelle Seite Oxfords darstellen ebenso wie die Zeit in den 80-er Jahren, als Aids noch ein Todesurteil war. Sie erzählt diese besondere Geschichte, die nicht nur eine Liebes- sondern auch eine Familien-und Gesellschaftsgeschichte ist, zunächst aus Ellis, im zweiten Teil aus Michaels Perspektive. Stück für Stück setzt sich wie ein Mosaik die gesamte Geschichte zusammen und hat mich von den ersten Seiten an gefesselt, denn Sarah Winn gelingt es, sowohl die sonnendurchfluteten Tage in Frankreich wie auch die Situation auf der Aidsstation im Londoner Krankenhaus einzufangen. Sie ist eine Meisterin der leisen Töne, die ganz ohne großes Drama dennoch tief berühren.


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